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Gründung der Genossenschaft govdigital eG

Ein Schritt hin zu mehr digitaler Souveränität: Gemeinsam wollen öffentliche IT-Dienstleister neue Technologien wie Blockchain und digitale Daseinsvorsorge durch öffentliche IT-Infrastrukturen entwickeln.

Am 12. Dezember 2019 haben zehn Konsortialpartner in Berlin den Start der neuen Blockchain-Genossenschaft „govdigital“ besiegelt. Die kommunalen IT-Dienstleister wollen mit diesem Schritt die Blockchain- bzw. Distributed Ledger Technology für die öffentliche Hand vorantreiben und eine bundesweite Netzwerkinfrastruktur für Anwendungen schaffen.

Im Sinne einer digitalen Daseinsvorsorge für öffentliche Verwaltungen und andere öffentliche Institutionen soll eine sichere und verbindliche bundesweite Kommunikation gewährleistet werden. Ziel ist es, notwendige Infrastruktur wie Server und Datenbanken in zertifizierten Rechenzentren zur Verfügung zu stellen und zu betreiben. Auf Basis dieser Infrastruktur können kommunale genauso wie Landes- und Bundesbehörden Anwendungen für die öffentliche Hand entwickeln und anbieten.

 

Für eine moderne Verwaltung

Als Vorsitzender des govdigital-Aufsichtsrates freue ich mich darauf, mit der neuen Genossenschaft die Innovationsdynamik der Blockchain aufzugreifen und diese für unsere Verwaltungen zugänglich zu machen. Hierin sehe ich einen wichtigen Beitrag für die nächste Stufe der Digitalisierung des Public Sector. Und ich bin überzeugt, dass dieser somit auch für Startups attraktiver werden wird.

Dass die neue Genossenschaft zur richtigen Zeit kommt, zeigen nicht nur aktuelle Förderprogramme in NRW, wie das Blockchain-Reallabor im Rheinischen Revier und govchain.nrw. Auch die Bundesregierung will mit ihrer jüngst beschlossenen Blockchain-Strategie explizit digitalisierte Verwaltungsdienstleistungen vorantreiben und würdigte darin erste kommunale Ansätze zur Technologieentwicklung.

Der Beauftragte des Bundeswirtschaftsministeriums für die Digitale Wirtschaft und Startups, Thomas Jarzombek, sieht in Künstlicher Intelligenz und Blockchain wichtige Technologien für eine moderne, serviceorientierte öffentliche Verwaltung: „Für Dienstleistungen von öffentlichen Stellen brauchen wir eine sichere, vertrauenswürdige und leistungsstarke Infrastruktur. Die Initiative govdigital bringt viele relevante Akteure von Ländern und Kommunen zusammen, um Verwaltungsdienste auf Blockchain- oder KI-Basis zu ermöglichen“, so Thomas Jarzombek zum Start der neuen Genossenschaft.

 

Nutzen stiften

Applikationen sollen öffentlichen Institutionen künftig die Möglichkeit geben, Echtheitsnachweise, Bescheinigungen und Abrechnungen einfacher und kostengünstiger durchzuführen. Praktische Beispiele sind die Validierung von Zeugnissen und Führerscheinen, Nachbarschaftsstrom-Verträgen oder rechtssichere Nachweise von Entsorgungswegen. Hier ist die Genossenschaft darauf ausgerichtet, verschiedene Services bereitzustellen. Das kann „Blockchain as a Service“ (BaaS) sein, ebenso wie die Durchführung von Transaktionen (Validierung) oder die Nutzung der Blockchain-Infrastruktur „Blockchain-Infrastruktur as a Service“ (BIaaS) für den Betrieb von Apps.

Das Modell der Genossenschaft ist ideal, um all diese Vorhaben mit ihren Akteuren sinnvoll zu vernetzen, es ist öffentlich und kommunal geprägt: Als Mitglieder begegnen wir uns auf Augenhöhe, gleichzeitig können jederzeit weitere Interessenten dazustoßen – bei geringem bürokratischen und finanziellen Aufwand. Die Gründungsmitglieder sind AKDB, Bundesdruckerei, Dataport, ekom21, Governikus, KDO, Stadt Köln, krz Lemgo, regio iT und SIT. Geschäftsführer von govdigital ist Matthias Kammer, ehemals Vorstandsvorsitzender von Dataport.
Ihren Sitz hat die neue Genbossenschaft in Berlin-Mitte, in den Räumlichkeiten der Vitako-Geschäftsstelle. Die Bundes-Arbeitsgemeinschaft der Kommunalen IT-Dienstleister hat den Gründungsprozess eng begleitet und wird auch künftig mit der neuen Genossenschaft verbunden sein.

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