Bundesregierung veröffentlicht ihre Strategie - RegioIT Blog
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Bundesregierung veröffentlicht ihre Strategie

Das Bundeskabinett hat eine Blockchain-Strategie für Deutschland beschlossen. Demnach will die Bundesregierung die Chancen der Blockchain-Technologien nutzen und ihre Potentiale für die digitale Transformation mobilisieren. Die Technologie wird derzeit häufig als eine der nächsten großen Innovationen bezeichnet – das World Economic Forum geht davon aus, dass diese digitale Idee einer der sechs Mega-Trends der Zukunft sein wird.

 

Fünf Handlungsfelder
Diese Einschätzung stellt auch die Bundesregierung ihrer Strategie voran. Sie sieht fünf Handlungsfelder für die Blockchain-Technologie. Im Finanzsektor soll sie vor allem Stabilität sichern und neue Ideen und Trends stimulieren. Bemerkenswert ist hierbei, dass die Bundesregierung Reallabore rund um Blockchain als ein besonderes Handlungsfeld erkennt und diese auch fördern will. Für die Region Rheinisches Revier besteht also in den nächsten Jahren die gute Chance, das begonnene Reallabor durch die Förderung des Landes Nordrhein-Westfalen fortzusetzen.

 

Zudem sollen vor allem Verwaltungsdienstleistungen durch den Einsatz von digitaler Technologie (Distributed Ledger Technology) optimiert werden. Hier befinden wir uns bereits mit dem Projekt govchain, unter Federführung der regio iT, auf einem guten Weg. Positiv also, dass die Bundesregierung es ausdrücklich begrüßt, wenn „auf kommunaler Ebene erste Blockchain-Infrastrukturen aufgebaut und somit Grundlagen geschaffen werden, um die Blockchain-Technologie zur Umsetzung von Verwaltungsdienstleistungen in Betracht zu ziehen“. Auch will sich die Bundesregierung am Aufbau der europäischen Blockchain Service Infrastructure beteiligen. Perspektivisch soll diese kommunale und staatliche Infrastruktur auch für privatwirtschaftliche Akteure zur Verfügung stehen.

 

Nutzen stiften
Im Konsultationsprozess wurden diverse Anwendungsmöglichkeiten der Blockchain-Technologien in der öffentlichen Verwaltung genannt. Betont wurden potentielle Effizienzsteigerungen durch den vereinfachten Austausch von Daten über horizontale und vertikale Verwaltungsebenen hinweg, die Reduktion von Datenduplizität sowie die Senkung von Transaktionskosten. Zudem wurde das Potential der Technologie im Hinblick auf die Transparenz, Partizipation und Nachvollziehbarkeit von Verwaltungsprozessen für Bürgerinnen und Bürger beschrieben.
Als vielversprechende Anwendungsbereiche sieht die Bundesregierung beispielsweise die Fahrzeughaltung oder die digital gestützte Verifikation von oft dezentral vorgehaltenen Originaldokumenten wie Urkunden und Zeugnisse. Weniger im Mittelpunkt stehen sollen hingegen Lösungen, die öffentliche Register durch blockchainbasierte Lösungen ersetzen wollen. Ich halte dies für sinnvoll, denn der teilweise in der Blockchain-Szene diskutierte Ersatz von guten öffentlichen Registern durch Blockchain-Lösungen ist ganz sicher nicht der richtige Weg in der Anwendung der Distributed Ledger Technology.

 

Gemeinschaftlich für Deutschland und Europa
Ferner befürwortet die Bundesregierung Leuchtturmprojekte im eGovernment, die über den öffentlichen Sektor hinaus positive Auswirkungen auf den Blockchain-Standort Deutschland haben. So soll eine enge Abstimmung der Aktivtäten auf europäischer Ebene des Bundes und der Länder durch eine koordinierende Begleitung sichergestellt werden. Hierzu gibt es bereits erste Ansätze im IT-Planungsrat, er hat bereits eine Arbeitsgruppe Blockchain eingerichtet.

 

Die auf Initiative der regio iT GmbH gestartete Gründung einer Blockchain-Genossenschaft zum Betrieb einer Blockchain-Infrastruktur ist demnach genau der richtige Ansatz, um dieses politische Ziel der Bundesregierung zu unterstützen und in die reale Anwendung zu überführen. Die Weichen werden bereits gestellt: Aktuell macht sich eine ganze Reihe von kommunalen Rechenzentren auf den Weg, um noch in diesem Jahr die Gründungsveranstaltung einer Blockchain-Genossenschaft zu realisieren.

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