Wie deutsche Unternehmen die Technologie einschätzen - RegioIT Blog
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Wie deutsche Unternehmen die Technologie einschätzen

Parallel zum Digitalgipfel 2018 lud der Digitalverband am 03. Dezember ein zum ersten „Blockchain Business Summit“. Hier wurde eine aktuelle Studie zum Thema „Blockchain und wie deutsche Unternehmen diese Technologie einschätzen“ vorgestellt. Sie gilt neben Künstlicher Intelligenz und dem Internet of Things als Technologie mit einem enormen Potenzial.

 

Großunternehmen haben Blockchain auf der Agenda
Demnach unterstützt jedes siebte Unternehmen (15 %) die Aussage, dass Blockchain Gesellschaft und Wirtschaft ebenso stark verändern wird wie das Internet. Bei den Großunternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern sieht dies schon jedes dritte Unternehmen so. Ich teile diese Einschätzung, nach wie vor: Die Blockchain-Technologie hat mittel- bis längerfristig das Potential, Wirtschaft und Gesellschaft zu verändern! Dies habe ich in einer ersten Veröffentlichung bereits im Frühjahr 2016 in meinem Beitrag „Die Blockchain – hat sie das Potential, Gesellschaft und Wirtschaft neu zu gestalten?“ beschrieben (in Fadavian, Benjamin (Hrsg.): „Transparente Staatstätigkeit“, Hamburg 2016.).

 

Kommunales Nachweis- und Bescheinigungswesen neu denken
Auch habe ich hier in einem ersten Aufschlag Anwendungen skizziert, die nun durch die BITKOM-Studie eindrucksvoll bestätigt werden: So sehen 70 % der befragten Unternehmen ein hohes Potential der Blockchain für dezentrale Transaktionssysteme oder zur Nachvollziehbarkeit von Aktivitäten aller Partner in einer Wertschöpfungskette. Fast 60 % sehen Potential in der sicheren und transparenten Übertragung von Nachweisen über Eigentumsrechte. Dies ist deshalb von besonderem Interesse, weil es in der öffentlichen Verwaltung in der Regel darum geht, Rechte von Bürgerinnen und Bürgern oder von Unternehmen in Registern zu verwalten und diese Rechte gegenüber Dritten nachzuweisen. Und eben dieses Nachweis- und Bescheinigungswesen löst oft erhebliche Transaktionskosten aus. Hier kann die Blockchain-Technologie helfen.

 

Mittlere und größere Unternehmen sind Trendsetter
Andererseits zeigt die BITKOM-Studie auch sehr deutlich, dass die Blockchain als Zukunftstechnologie noch häufig ignoriert wird: 82 % der Unternehmen sind an Cloud Computing  interessiert und dahingehend aufgeschlossen, bei Blockchain hingegen kommen nur 12 % der Unternehmen zu dieser Einschätzung. Auch in dieser Studie wird bestätigt, dass in der Regel die mittleren und größeren Unternehmen Trendsetter sind. Bei den Unternehmen ab 500 Mitarbeitern beschäftigen sich immerhin 43 % der Unternehmen mit der Einführung von Blockchain und 82 % der etwas größeren Unternehmen (ab 50 Mitarbeiter) sehen die Chance, mit der Blockchain-Technologie neue Produkte und Dienstleistungen anzubieten.

 

Es fehlen Use Cases und Rechtssicherheit
Nicht verschwiegen werden darf, dass 88 % aller Unternehmen  noch keinen belastbaren Business bzw. Use Case für Blockchain sehen – die Blockchain-Technologie steht also noch deutlich am Anfang. Gleichwohl sind 52 % der Unternehmen der Meinung, dass Ämter und Behörden beim Einsatz von Blockchain-Technologie als Vorreiter auftreten sollten. Bei Unternehmen ab 500 Mitarbeitern wächst diese Zahl auf 56 %. Eine klare Botschaft.
So ist denn auch der BITKOM–Digitalverband der Meinung, dass die Blockchain in den Mittelpunkt der Forschungspolitik gerückt und das Pilotprojekt in der öffentlichen Verwaltung etabliert werden sollte. Und um Deutschland zum Vorreiter bei Blockchain-Anwendungen zu machen, muss auch der Rechtsrahmen für die Blockchain-Nutzung angepasst werden.

 

Bildnachweis: Mann an Maschine ©industrieblick – stock.adobe.com

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