Soziale Innovationen - RegioIT Blog
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Soziale Innovationen

Friedrich-Ebert-Stiftung und Hans-Böckler-Stiftung luden am 28.01.2019 ein nach Berlin zum Fachgespräch „Blockchains und (soziale) Innovationen“. Die Veranstaltung hat gezeigt: Das Interesse an der Blockchain hat auch die Arbeitnehmervertreter erreicht. Zudem zeichnen sich nach dem Hype um Bitcoins und Blockchain Zug um Zug erste konkrete Anwendungen ab. Dabei geht es in vielen Fällen um eine Kombination mit anderen Technologien aus der Digitalisierung, wie beispielsweise Big Data und Künstlicher Intelligenz.

 

Neue Geschäftsmodelle
Prof. Dr. Andranik Tumasjan, Professor of Management and Digital Transformation, und Johannes Gutenberg von der Universität Mainz führten in das Thema und seine Potentiale ein. Andranik Tumasjan sieht in Private Blockchains die Grundlage für viele Branchen, neue Geschäftsmodelle zu entwickeln. Diese reichen in der Sharing Economy bis in die Arbeitnehmerüberlassungen hinein. Hierzu ein interessanter Überblick von Tumasjan

 

Reto Schegg, CEO healthbank Innovation AG aus der Schweiz, zeigte Anwendungen im Gesundheitsbereich. Die Health Bank sieht ihre Positionierung als einzigartig an, als eine neutrale und unabhängige Plattform, die es Menschen ermöglicht, ihre Gesundheitsdaten austauschen. Mit dem Blockchain-Ansatz lasse sich der Datentransport im Gesundheitsbereich nachvollziehbarer und sicherer gestalten, so Schegg.

 

Government Blockchain und Strategien
In meinem Impulsreferat habe ich die Eckpunkte der Government Blockchain Infrastructure auf Basis kommunaler und öffentlicher Rechenzentren als Nodes einer Private Blockchain präsentiert, wie hier in meinem Blog bereits skizziert.

 

Der SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Jens Zimmermann, Sprecher der Arbeitsgruppe Digitale Agenda der SPD-Bundestagsfraktion, betonte den besonderen Stellenwert, den die Blockchain-Technologie für Bundesregierung wie Regierungsfraktionen hat. Aktuell arbeitet die Bundesregierung an einer Blockchain-Strategie. Und die SPD will bei der Entwicklung der Blockchain darauf achten, dass die Innovationspotentiale genutzt werden, ebenso aber auch Datenschutz und Arbeitsbedingungen besondere Beachtung finden.

 

Zukunft der Arbeit und Arbeitnehmerbeteiligung
Dieser Botschaft schloss sich auch Karl-Heinz Brandl, Bereichsleiter für Innovation und Gute Arbeit bei der verdi-Bundesverwaltung, an. Er plädiert ausdrücklich dafür, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie ihre Interessensvertretungen der Betriebs- und Personalräte an der Entwicklung der Blockchain-Technologie beteiligt werden, bereits im Laborstadium. Hat die Blockchain tatsächlich das ihr zugesprochene Innovationspotential, so werden sich auch die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten bei Banken und Versicherungen, im staatlichen Sektor sowie in der Industrie deutlich verändern. Deshalb seien hier die Arbeitnehmerinteressen rechtzeitig einzubringen.

 

Auch die Hans-Böckler-Stiftung hat sich des Themas angenommen: Ein eigenes Projekt an der Hochschule Darmstadt untersucht, welche Auswirkungen, Chancen und Risiken die Blockchain auf und für Arbeit und Organisationen hat. Hierbei geht es auch darum, welche Arbeitnehmergruppen durch die Blockchain-Technologie gestärkt werden und welche gegebenenfalls die Verlierer seien könnten. Und wie in der dezentralen Blockchain-Struktur zukünftig Verantwortung und Verantwortlichkeit organisiert werden sollten, wo doch die Rolle des Intermediärs ersetzt wird. Die Friedrich-Ebert-Stiftung hat sich schon früh mit der Blockchain in der Energiewirtschaft beschäftigt und bereits 2016 auf Chancen und Risiken für die Energieversorger hingewiesen.

 

Bildnachweis: Bauarbeiter ©bannafarsai – stock.adobe.com

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