In der Blockchain stecken alte Bekannte – und neue Möglichkeiten - RegioIT Blog
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In der Blockchain stecken alte Bekannte – und neue Möglichkeiten

2016 wurde die vote iT GmbH gegründet, ein Tochterunternehmen der regio iT GmbH, das sich mit Software-Lösungen rund um Wahlen befasst. Im Vorfeld der Gründung habe ich mich mit dem zukünftigen potenziellen Wettbewerb beschäftigt. Denn das Thema „Internetwahlen – Digitales Wählen“ ist ein möglicher neuer Markt. Um zu erkennen, wie sich die Digitalisierung beim Thema „Wahlen“ entwickelt, habe ich White-Paper von US-amerikanischen Start-Ups mit dem Geschäftsfeld „Digitales Wählen“ gelesen.

 

Dort entdeckte ich vor drei Jahren zum ersten Mal den Begriff „Blockchain“. Als ich näher hinschaute, stellte ich fest, dass die Blockchain-Technologie unter dem umfassenderen Begriff der Distributed Ledger Technology zeigt, dass in dieser Technologie eine Reihe alter Bekannter stecken.

 

Welche das sind? Zum Beispiel die Technologie rund um verteiltes Rechnen und verteilte Datenbanken, Distributed Computing genannt. Dieses verteilte Rechnen hat die regio iT bereits vor mehr als zehn Jahren (2005 – 2007) stark beschäftigt: Im Projekt „Wissensmanagement für kommunale Rechenzentren (WikoR)“ haben wir gemeinsam mit dem Forschungsinstitut für Rationalisierung der RWTH Aachen (FIR) und anderen kommunalen und privaten Partnern intensiv mit der Peer-to-Peer-Technologie gearbeitet.

 

Die Arbeitspferde der Kryptographie

Auch die Public Private Key-Technologie ist für die öffentliche Verwaltung nicht neu. Schon Ende der 90er Jahre wurden Digitale Signaturen für den öffentlichen Sektor als Basis einer eGovernment-Strategie diskutiert. Auch Hash-Funktionen, die Arbeitspferde der Kryptographie, sind seit Anfang der 90er Jahre bekannt.

Außerdem werden Zeitstempel (Timestamp) spätestens seit 1970 als „Unix-Zeit“ nach geeigneter Umrechnung in vielen Servern, Routern und Algorithmen verwendet. Diese vier alten Bekannten sind wesentliche technische Bausteine der Distributed Ledger Technology. Mit Blockchain und anderen DLT-Lösungen ist es gelungen, diese Arbeitspferde des verteilenden Rechnens und der Kryptographie auf neue Weise zu kombinieren.

 

Rechte übertragen ohne einen Dritten

Damit ist es jetzt möglich, Werte zwischen Unbekannten via  Internet zu übertragen, ohne dass ein vertrauenswürdiger Dritter, ein Intermediär oder Vermittler, diesen Prozess der Rechteübertragung überwacht.

 

Was bedeutet das? Nach dem Internet der Information und dem Internet der Dinge können wir nun ein Internet der Eigentums-Werte (Internet of Value) aufbauen. Kryptowährungen wie Bitcoin, Ether, Lisk und die von investing.com weiteren 2.445 Gelisteten zeigen, dass dies grundsätzlich funktioniert. Und jenseits der Kryptowährungen – das ist mein Fokus – ist die Technologie interessant um Werte, genauer gesagt, Rechte an Werten, also Eigentumsrechte, via Internet zu übertragen.

 

Bildnachweis: Parlament ©Matyas Rehak – stock.adobe.com

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